Laserorbitalschweißverfahren: Automatisiertes Schweißen und Prüfen in einem Schritt

In Zusammenarbeit mit der Mannesmann Line Pipe hat die Schweißtechnische Versuchs- und Lehranstalt (SLV) Halle in langjähriger Entwicklungsarbeit ein Verfahren entwickelt, dass eine deutlich schnellere und kostengünstigere Möglichkeit bietet, einen Rohrstrang zu verschweißen: Das sogenannte Laserorbitalschweißverfahren. Die Idee dahinter: Laserstrahlschweißen und Schweißnahtprüfung in einer um das Rohr laufenden Konstruktion mittels eines Lasergerätes zu vereinigen und so eine Rohrverbindung in nur einem Arbeitsgang fertigzustellen.

Ein erster Praxistest bei einer Leitungssanierung in der Nähe von Greifswald hat die hohen Erwartungen an die Technologie erfüllt. Für eine optimale Schweißverbindung von DN 300-Rohren sind nur 70 Sekunden nötig. Die gute Wärmeleitfähigkeit des Stahls sorgt bei der sehr lokalen Einbringung der Energie zum Verschweißen für eine schnelle Abkühlung auf Temperaturen von 60 bis 90°C und ermöglicht unmittelbar in einem folgenden Arbeitsschritt die Prüfung der Schweißnaht. Da eine Nachumhüllung erst nach der Schweißnahtprüfung vorgenommen werden kann, würde sich die logistisch breit angelegte oft auf mehrere Tage verteilte Arbeitsfolge von Schweißen, Prüfen und Nachumhüllen auf einen Arbeitsgang reduzieren lassen.

Aus Sicht des TÜV Süd hat sich das Verfahren in dem Pilotversuch bei Greifswald bewährt. Bei verschiedenen Prüfungen ergaben sich keine Beanstandungen. Nach den ermutigenden Ergebnissen des Praxistests arbeiten die Forscher nun daran, den Prüfprozess der Schweißnähte an den Schweißprozess zu koppeln und in die Schweißvorrichtung zu integrieren.