Nachummantelung

Die Faserzementmörtel-(FZM-)Ummantelung dient als mechanischer Schutz für die Kunststoff-Umhüllung. Sie wird nach DIN 30340-1 gefertigt. Für die Handhabung der Rohre gelten grundsätzlich die gleichen Vorgaben wie für die Rohre mit Kunststoff-Umhüllung.

Nach DIN 30340-1 werden zwei unterschiedliche Ausführungen der Ummantelung unterschieden, die FZM-N-(Normalausführung-)Ummantelung für die offene Grabenverlegung und die FZM-S-(Sonderausführung-)Ummantelung für die verschiedenen grabenlosen Bauweisen. Bei den Rohren für die grabenlose Verlegung wird durch eine spezielle Ausführung ein Haftverbund zwischen Kunststoff-Umhüllung und FZM-Ummantelung hergestellt. Bei der Verlegung auftretende Scherkräfte können so sicher übertragen werden.

Nachummantelung mit Gießmörtel

Gießmörtel ist in zwei unterschiedlichen Eimergebinden erhältlich:Gebindetyp A enthält Mörtel für zwei Nachummantelungen der Abmessung DN 100 oder für eine Nachummantelung der Abmessung DN 250 oder DN 300. Gebindetyp B enthält Mörtel für zwei Nachummantelungen der Abmessung DN 150 oder DN 200 bzw. eine Nachummantelung der Abmessung DN 350 oder DN 400. Gebinde für die Abmessungen DN 500 bzw. DN 600 auf Anfrage. Aufgrund der temperaturbedingten Abbindezeiten werden zwei unterschiedliche Rezepturen geliefert:

  • Wintermörtel: Verarbeitung bei +5° C bis ca. +15° C
  • Sommermörtel: Verarbeitung bei +10° C bis ca. 30° C

Eine Verarbeitung unterhalb 0° C sollte nicht erfolgen, da der Zementmörtel frostfrei aushärten muss. In diesem Fall sind zusätzliche Schutzmaßnahmen vorzusehen (z. B. eine Wärmeisolierung). Das Nachummantelungssystem besteht aus folgenden Komponenten:

  • Zementmörtel (Spezialtrockenmörtel und Wasser)
  • Schalungen aus Spezialkarton (Standardbreite 500 mm)
  • Klebeband zum Fixieren der Schalungen auf dem Rohr

Vom Verarbeiter sind folgende Werkzeuge und Geräte bereitzustellen:

  • Bohrmaschine mit Rührvorsatz
  • Schere oder Messer zum Trennen des Klebebandes

Die Nachummantelungsarbeiten können von einer Person ausgeführt werden. Durch die hohe Frühfestigkeit des Mörtels sind die Nachummante­lungen im Zuge einer Strangverlegung bereits nach drei Stunden belastbar.

Bei Rohrleitungen, die grabenlos verlegt werden, sollte die Nachummante­lung mindestens 24 Stunden aushärten. Ergänzende Angaben sind im Abschnitt „Grabenlose Verlegung" enthalten. Um ein vorzeitiges Austrocknen und damit Schwindrisse im Einfüllbereich bei hohen Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung zu vermeiden, sollte dieser Bereich bei Bedarf entsprechend abgedeckt werden.

Für Bauvorhaben, bei denen keine langen Aushärtezeiten eingehalten werden können, empfiehlt sich z. B. der alternative Einsatz eines Verguss-Systems auf Polyurethan­basis (MAPUR®).

Für detaillierte Informationen zu diesem Verguss-System stellen wir gerne auch den Kontakt zum Produzenten her.

Vorgehensweise zur Nachummantelung

1. Befestigung der Schalung im vorher nachum­hüllten Verbindungsbereich durch Umschlagen der Schalung von der Unterseite des Rohres und Ausrichten.

2. Fixieren der Schalung durch einen Klebestrei­fen und Anbringen je eines Klebestreifens zu beiden Seiten auf der Höhe der Werksummantelung. Durch das Anziehen des Klebebandes erfolgt die Abdichtung gegenüber der Ummantelung. 

3. Überprüfung der Schalung auf glattes und gleichmäßiges Anliegen über den Rohrumfang. Für die Rohrabmessungen DN 100 bis DN 200 sind stets zwei Schalungen vorzubereiten, bevor mit dem Anrühren des Mörtels begonnen wird.

4. Wasserbehälter dem Gebinde entnehmen, den Trockenmörtel kurz aufrühren, dann das Wasser in den Mörtel geben und anrühren. Mit Rührvorsatz klumpenfrei homogen verrühren.

5. Nach dem Anrühren wird die Mischung in die Verschalung gefüllt. Der Karton verbleibt als Schalung auf dem Rohr, damit der Zement­mörtel ordnungsgemäß aushärten kann.

Nachummantelung mit Zementbinden

Bei der Zementbinde handelt es sich um ein mit Zementmörtel beschichte­tes Bandmaterial. Zur Verarbeitung sind wasserdichte Handschuhe zu tragen. Die Binde wird überall dort verwendet, wo der Gießmörtel nicht verwendet werden kann, z. B. bei Formteilen oder Muffenverbindungen.

1. Die Zementbinde wird in kaltes Wasser getaucht, bis sie vollständig durchtränkt ist.

2. Danach wird das überschüssige Wasser leicht ausgedrückt.

3. Die Binde wird unter leichtem Zug mit 60 % Überlappung auf die Nachummantelungsstelle gewickelt. Nach ca. drei Stunden ist die Stelle belastbar.

Nachumhüllung von Bögen mit ZM-Binden (300 x 12 cm)

Benötigte Rollen
Bögen nach DIN 2605 15° 30° 45° 60° 75° 90°
DN 100 1,5 Da 2 2 2 2 2 2
DN 100 2,5 Da 2 2 2 2 2 2
DN 150 1,5 Da 2 3 3 3 4 4
DN 150 2,5 Da 3 3 3 4 4 4
DN 200 1,5 Da 3 4 4 4 5 5
DN 200 2,5 Da 4 4 5 5 6 7
DN 250 1,5 Da 4 4 5 5 7 7
DN 250 2,5 Da 4 5 7 8 9 10
DN 300 1,5 Da 4 5 7 8 9 10
DN 300 2,5 Da 5 6 9 10 12 14
DN 400 1,5 Da 6 6 8 10 11 12
DN 400 2,5 Da 7 9 11 13 15 18

Nachumhüllung bei Stumpfnähten, Einsteckschweißmuffen mit ZM-Binden (300 x 12 cm)

Benötigte Rollen
Rohr Stumpfnaht E-Muffe
DN 100 2 1
DN 125 2 -
DN 150 2 2
DN 200 3 2
DN 250 3 3
DN 300 3 3
DN 400 5 4
DN 500 7 6
DN 600 8 8